Montag, 19. Juli 2010

"Wer schreibt denn heute noch Liebesbriefe?"

Das meinte kürzlich ein Kollege, als wir uns über moderne Kommunikation unterhielten. Und natürlich hat er Recht: Beim Simsen, Chatten und Mailen drückt der Schreiber seine Gefühle eher durch skurrile Abkürzungen und Emoticons aus, als durch Sprachpoesie. Aber ist das nicht verdammt schade?! Wäre es nicht fantastisch, in Zeiten elektronischer Kommunikation wieder einmal einen richtig schönen altmodischen Liebesbrief zu erhalten?

Ich sehe ihn direkt vor meinem geistigen Auge: Der Brief steckt in einem edlen Kuvert, vielleicht sogar mit Lack versiegelt. Wenn ich das Siegel breche, entströmt dem Kuvert ein Duft nach feinem, handgeschöpftem Papier. Ich nehme den sahnefarbenen Briefbogen aus dem Kuvert. Er knistert sanft in meinen Fingern und präsentiert sich mir – mit blauer oder purpurfarbener Tinte geschrieben – als kostbares Geschenk. Der Mensch, der mir diesen Brief geschrieben hat, hatte kein Textverarbeitungsprogramm zur Hand, keine automatische Rechtschreib- und Grammatikprüfung und keine ENTF-Taste für Fehler. Der Briefschreiber hatte nur seine Hand und einen Füller darin. Er musste sich viel Zeit für mich nehmen. Er konnte nicht einfach drauflos "hacken". Nein, er hat sich hingesetzt und in Ruhe überlegt, was er mir sagen will. Dann hat er – langsam, mit Sorgfalt und schön lesbar – seine Gedanken zu Papier gebracht. Wie wertvoll muss ich ihm sein!!

UND GENAU DAS IST DER SPRINGENDE PUNKT: Handgeschriebene Briefe fördern nicht nur die Konzentration und die sorgfältige Strukturierung der Gedanken – das A&O für jeden guten Text. Wer einen persönlichen Brief – sei es einen Liebes- oder Werbebrief – per Hand schreibt, macht sich viel Mühe – und das spürt der Empfänger in jeder Faser des Briefes.

Versuchen Sie das auch einmal! Schreiben Sie Ihrem Liebsten oder Ihrer Liebsten einen wunderschönen poetischen Liebesbrief! Und falls Sie gerade überlegen, wie Sie Ihren Wunschkunden am besten "akquirieren" könnten: Verhalten Sie sich – in Zeiten von Massen-Werbebriefen und Spam – antizyklisch! Umwerben Sie Ihren Kunden mit einem persönlichen – und falls Ihre Handschrift schön und gut lesbar (!!) ist – auch handgeschriebenen Brief, der sich in Inhalt und Ausstattung von konventionellen Werbebriefen deutlich abhebt.

Diese individuelle Art, Kunden zu bewerben, kann äußerst wirkungsvoll sein. MEIN TIPP: Falls Sie sich diese schwierige "Kür des Briefeschreibens" nicht zutrauen, engagieren Sie einen guten Texter!
http://www.konzeption-text.biz

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