Freitag, 25. Januar 2008

Mein Name ist Bond, James Bond!

Nicht nur der berühmte Geheimagent legt großen Wert auf seinen Namen. JEDER will in einer persönlich adressierten Werbung seinen Namen RICHTIG geschrieben sehen. Sie sagen jetzt: »Das ist doch ein alter Hut!« Da haben Sie Recht, das sollte tatsächlich jeder Werbebriefschreiber wissen...

Dennoch – in der Praxis sieht die Sache ganz anders aus: Da bekam ich zum Beispiel kürzlich ein aufwändig gestaltetes Mailing von einem Direktmarketingunternehmen – also einem Profi, der sich mit Adressen und Mailingverstärkern bestens auskennen sollte. Nun ist mein sehr langer Name
»INGRID HOLZMANN-OTTOHALL«
sicher eine Herausforderung. Dennoch erwarte ich, dass sich jemand so viel Mühe macht und meinen Namen korrekt schreibt, wenn er etwas von mir will.
Im Werbebrief des besagten Direktmarketingunternehmens stand nun Folgendes:
Sehr geehrter Herr Hotman-Ottolall...

WIE bitte??? Herr? Und dann noch »Hot« und dazu auch noch »lall«?
Doch mit dem »Namensgelalle« nicht genug, es wurde noch besser.
Im ersten Briefabsatz stand da nämlich ganz dreist:

Sehr geehrter Herr Hotman-Ottolall,

als Firmeninhaber wissen Sie es genau: gute, qualifizierte Adressen sind Erfolgsgaranten und das A und O Ihrer Direct Mails. Deshalb, sehr geehrter Herr Hotman-Ottolall, sollten Sie unbedingt...

Ich dachte echt, mich tritt ein Pferd: Da bietet mir ein »Profi« seine supertollen Adressen an und in seinem eigenen Werbebrief verhunzt er meinen Namen und kennt noch nicht mal mein Geschlecht.
Hinzu kam noch, dass mein falsch geschriebener Name – das erkannte ich mit einem Blick – mindestens in jedem zweiten Satz auftauchte...


Unnötig zu erwähnen, dass der Brief sofort im Papierkorb landete. Die falsche Adresse und Anrede sind enorm große Filter im Mailing. Da kann der Werbebrieftexter die besten Angebote und Vorteile auffahren – es nutzt alles nichts mehr, weil ich ihm ohnehin kein einziges Wort mehr glaube.

Genauso unangenehm ist die penetrante Wiederholung des Namens im Werbebrief. Als Faustregel gilt: Nennen Sie den Namen im Mailing nur so oft, wie Sie es auch im persönlichen Gespräch tun würden, dann können Sie nichts falsch machen.

DENKEN SIE DARAN: Das tollste Mailing ist für die Katz´, wenn Anrede und Adresse fehlerhaft sind. Falls Sie Ihre Adressen selbst recherchieren: Fragen Sie am Telefon lieber zweimal nach der richtigen Schreibweise des Namens, statt sich später im Mailing mit einer verhunzten Anrede zu blamieren.

ÜBRIGENS:
Falls SIE lustige, ärgerliche, interessante Erfahrungen mit Werbebriefen gemacht haben, die an Sie adressiert wurden, freue ich mich auf Ihren Kommentar oder eine E-mail an mich:
ingrid@konzeption-text.de

Copyright by Konzeption & Text – Ingrid Holzmann-Ottohall – 2008

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